« Back to Events

Salon im Fachwerk
Migration/Integration – Annäherung an einen Konflikt

Start:
13. October 2010 19:30
Venue:
Salongesellschaft
Address:
Hauptstr. 1-3, Eltville/Martinsthal, Germany, 65344

Verehrte Salongäste! Liebe Freunde der Salongeselligkeit!

Der Herbst ist da, und es ist an der Zeit, wieder in den Salon zu gehen, sich auszutauschen und zu unterhalten, interessante Menschen zu treffen und bei Thee und Wein bewegende Themen zu diskutieren.

Erinnern wir uns nochmal an die Grundzüge der Salonkultur:

  • Salons waren und sind “Katalysatoren für den Übergang von schichtenspezifischer zu funktionaler Gesellschaftsdifferenzierung, denn hier verlor der ‘Geburtsadel’, indem er sich mit dem ‘Geistesadel’ mischte, seine herausragende Stellung.
  • Salons waren und sind eine Schnittstelle für die Umverteilung von Wissen. Der Salon fungierte als Umschlagplatz für Informationen und Ideen, eines angemessenen Diskurses und als Treffpunkt großer Geister.
  • In der Regelmäßigkeit der Salons fand und findet eine Erneuerung zwischenmenschlicher Verbindungen statt. Im Entwickeln und Erproben von Konversationsformen fand die salonäre Runde eine den Geist und Verstand angenehm anregende Unterhaltung.

Die besten Voraussetzen also für das sensible Thema, an das wir uns nun wagen wollen! Denn: die aktuelle Diskussion um das Buch von Thilo Sarrazin ist auch an uns nicht spurlos vorbei gegangen.

Mit Hartmud Wemhoener, Freund des Hauses, Koch der bei Ihnen so beliebten Salonsuppen und selbst Pädagoge haben wir schon sehr oft über das Thema “Migration/Integration” gesprochen und die Vielfältigkeit und Komplexität dieses sehr sensiblen Themas erfahren. So dachten wir, ist es an der Zeit, dass sich auch die Salongesellschaft dem Dialog über ein tabuisiertes Thema nähert und starten damit gleich in die Salonsaison, zu der wir Sie recht herzlich am kommenden Mittwoch, den 13. Oktober 2010 in den Fachwerksalon laden möchten.

Kurz zu den aktuellen Zahlen
Jeder Fünfte in Deutschland hat ausländische Wurzeln, und der Anteil von Menschen mit ausländischer Herkunft steigt. Im Jahr 2008 hatten 19 Prozent der hier lebenden Menschen einen sogenannten Migrationshintergrund.

Die Statistik erfasst Menschen, die als Ausländer und Spät-Aussiedler nach 1950 nach Deutschland gekommen sind sowie ihre Nachkommen. Das waren 2008 insgesamt 15,6 Millionen der 82,1 Millionen Einwohner Deutschlands, die meisten von ihnen aus der Türkei sowie den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Zugleich sank die deutschstämmige Bevölkerung wegen der hohen Sterberate um 277.000 auf 66,6 Millionen.

Weil die Einwohner mit Migrationshintergrund im statistischen Durchschnitt insgesamt aber deutlich niedrigere Schul- und Berufsabschlüsse haben und häufiger erwerbslos sind als das Gros der Gesellschaft, ist ein grosser Bedarf an Investitionen in die Bildung vonnöten. Die Statistik weist aus, dass rund 14 Prozent der Migranten keinen allgemeinen Schulabschluss haben. Für deutschstämmige Bundesbürger beträgt dieser Wert nicht einmal zwei Prozent. Überdies haben rund 44 Prozent der Menschen mit ausländischer Herkunft keinen Berufsabschluss, bei denen ohne Migrationshintergrund ist es nur jeder Fünfte.

Auch die Erwerbsstatistik zeigt eine Kluft: Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 25 bis 65 Jahren sind demnach fast doppelt so häufig erwerbslos oder gehen ausschließlich einer geringfügigen Beschäftigung nach.

Gemeinsam mit den drei Pädagogen Ulrike Weber, Realschulzweigleiterin der Weingarten-Schule in Kriftel; Hartmud Wemhoener, Pädagoge an der Ludwig-Erhard-Schule in Wiesbaden; und Peter Müller, verantwortlich für die sozialpädagogische Betreuung an der Ludwig-Erhard-Schule, der sog. „SchuB-Klassen“ (Schule und Betrieb) möchten wir versuchen, den Dialog über ein tabuisiertes Thema aufzunehmen und die Erfahrungen der Experten aus dem Schulbetrieb mit einfließen lassen.

Zur Debatte im Salon stehen Fragen nach der grundsätzlichen Kommunikationsfähigkeit von Migranten, Sprachbarrieren und kulturellen Unterschieden. Geladen ist außerdem die seit 14 Jahren in Deutschland lebenden Libanesin und Bilanzbuchhalterin Hannah Kilic, die von ihren Erfahrungen sprechen wird. In szenischen Spielsituationen sollen Beispiele und Erfahrungen zu einem offenen Dialog anregen, helfen Unterschiede zu verstehen und eine neue Offenheit transportieren.

Salon im Fachwerk: “Migration/Integration – Annäherung an einen Konflikt”
Zu Gast: Die Pädagogen Ulrike Weber, Hartmud Wemhoener und Peter Müller
Beginn: Mittwoch, den 13. Oktober 2010, 19.3o Uhr, Einlass ab 19.oo Uhr
Eintritt: 12,- EUR incl. Programm, Thee und Butterbroten, exkl. Wein
Veranstaltungsort: Hauptstr. 1-3, 65344 Eltville / Martinsthal
Anmeldung: Die Salongesellschaft, Telefon: 06123 / 709 830, Email: naegler@salongesellschaft.de

Bitte melden Sie sich verbindlich per Telefon oder Email an. Absagen am Veranstaltungstag werden nur dann nicht in Rechnung gestellt, wenn wir die Karten noch weiterverkaufen können. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und einen anregenden Austausch mit Ihnen! Bringen Sie Freunde, Bekannte und Familie gerne mit zu uns ins Fachwerk.