Salon im Fachwerk
mit Prof. Dr. Tilman Allert
- Start:
- 10. November 2010 19:30
- Venue:
- Salongesellschaft
-
Address:
- Hauptstr. 1-3, Eltville/Martinsthal, Germany, 65344
Verehrte Freunde des Hauses! Liebe Gäste der geistvollen Kommunikation!
Warum lachen oder weinen wir, liebe Salongäste? Haben Sie sich das schon mal gefragt? Ich bin sicher, nicht in dieser Ausführlichkeit.
Wie entsteht in meinem Körper eine Erschütterung, wenn ein anderer einen Witz erzählt? Warum beginnt mein Körper Tränen abzusondern und zu schluchzen, wenn ich vom Tode eines anderen Menschen erfahre? Wir alle lieben es zu lachen und mitunter zwingt uns das Leben auch zu weinen. Wir weinen aber auch aus Freude oder aus Wut, nicht nur aus Trauer oder Besorgnis. Mit dem Lachen ist es natürlich weitaus leichter. Wir lachen über einen Witz, weil es uns gut geht, wenn wir mit Freunden oder der Familie zusammen sind, manchmal auch über andere. Wir lachen uns zu Tode, wir lachen über uns selbst. Allen Menschen ist das Lachen gemein. Wir weinen über den Tod eines Freundes, über eine gescheiterte Beziehung, über Misserfolg, oder einfach, weil wir traurig sind. Beide Reaktionen, das Lachen wie das Weinen, befreien uns von einem inneren Druck und lösen viele Blockaden auf.
Ursprünglich war das Lachen eine Drohgebärde, entstanden ist es aus dem Zähnefletschen. Es zeigte und zeigt immer noch, dass jemand ein gesundes Gebiss hat, es demonstriert also Kraft und war damit eine Drohgebärde nach außen. Innerhalb einer Gruppe aber hatte und hat es etwas Verbindendes: sich untereinander die Zähne zu zeigen heißt, Teil einer starken Gemeinschaft und ein gleichberechtigter Partner innerhalb der Gruppe zu sein.
Einer der ersten, die über die Gründe für diese ausschließlich dem Menschen vorbehaltene Form, Gefühle auszudrücken, unter wissenschaftlichen Aspekten nachdachten, war Charles Darwin. Er formulierte zwei Erklärungsansätze, die seitdem immer wieder diskutiert werden. Zum einen sei Weinen ein Hilfssignal, zum anderen wirke es entspannend. Weshalb Menschen allerdings salzige Tränen dabei vergießen, das erklärt weder die eine noch die andere These.
Wir allerdings widmen uns bei der Erörterung der Thesen über das Lachen und das Weinen dem vielleicht schönsten Werk des aus Wiesbaden stammenden Philosphen und Soziologen Helmut Plessner (1892 – 1985) “Lachen und Weinen”.
Der Frankfurter Soziologe Prof. Dr. Tilman Allert, nun schon bereits zum siebten Mal bei uns im Salon, hat dieses Thema aus gutem Grund zum salonfähigen Dialog ins Fachwerk gebracht. Gerade im Oktober hat er einen Jubiläumskongress für Helmuth Plessner organisiert, der u.a. auch in Wiesbaden und Frankfurt stattfand. “Lachen und Weinen” erschien 1941 und ist eine Untersuchung der Grenzen menschlichen Verhaltens, über die Tilman Allert wieder in gewohnter charmanter, lehrreicher und unterhaltsamer Manier philosophieren wird.
In seiner umfassenden Studie versucht Plessner, auf die folgenden Fragen Antworten zu finden: Welche Ausdrucksformen haben das Lachen und das Weinen? Aus welchen Anlässen wird gelacht bzw. geweint? Was ist der Zusammenhang zwischen den Anlässen für das Lachen und das Weinen?
Salon im Fachwerk: “Vom Lachen und Weinen des Menschen: Elementare Formen des menschlichen Lebens”
Zu Gast: Prof. Dr. Tilman Allert
Beginn: Mittwoch, den 10. November 2010, 19.3o Uhr, Einlass ab 19.oo Uhr
Eintritt: 12,- EUR incl. Programm, Thee und Butterbroten, exkl. Wein
Veranstaltungsort: Hauptstr. 1–3, 65344 Eltville / Martinsthal
Anmeldung: Die Salongesellschaft, Telefon: 06123 / 709 830, Email: naegler@salongesellschaft.de
Bitte melden Sie sich verbindlich per Telefon oder Email an. Absagen am Veranstaltungstag werden nur dann nicht in Rechnung gestellt, wenn wir die Karten noch weiterverkaufen können. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und einen anregenden Austausch mit Ihnen! Bringen Sie Freunde, Bekannte und Familie gerne mit zu uns ins Fachwerk.