Die Theejungfrauen
Der Mythos der Theejungfrau in der Geschichte der Salontradition ist legendär, und wir wollen heute das kleine Geheimnis um die unbekannte Dame etwas lüften.
Gehen wir erstmal der Geschichte auf die Spur: Es gibt dieses Zitat aus den Papieren des Grafen von Salm über einen Besuch im Salon der Rahel Varnhagen, in dem wir erste Belege für eine solche Theejungfrau finden: “Unterdessen hatte sich die Gesellschaft durch einige Frauenzimmer vermehrt, mit denen auch Brinkmann sich gleich zu thun machte. Sie gehörten zum Hause; die eine nahm sich des Theemachens an, der anderen wurde ich vorgestellt, sie war die Schwägerin der Demoiselle Levin, mit der sie übrigens keine Geistesverwandtschaft zeigte.”
Auch bei dem Philosophen Friedrich Schlegel können wir nachlesen, dass die Salons “lockere Gesprächsgruppen ohne Tabu und Eintrittskarte waren, zu denen man/frau einfach hinging, um die Seele zu stärken bei dünnem Tee und Gebäck oder aber um in romantischer „Symphilosophie“ die Welt im Geiste aus den Angeln zu heben.”
Und natürlich nicht zu vergessen das berühmte Teegedicht von Heinrich Heine, dass er in der Stehelyschen Konditorei am Berliner Gendarmenmarkt, schrieb.
Da wir im Fachwerk Modernes und Historisches kombinieren, haben wir diese wunderbare Tradition natürlich aufgegriffen. Bei uns sind die liebenswerten Damen allerdings sehr kommunikationsfreudige und unglaublich gut aussehende junge Frauen und gute Freundinnen namens Kathrin Kronebach aus dem schönen Rheingau und Birgit Hofem von “de ebsch Seid”. Kathrin Kronebach hat uns schon zu Beginn bei der Ausgestaltung des Salons im Fachwerk geholfen und dabei sehr viel Gefallen an ihrem neuen Amt als Theejungfrau gefunden. Birgit Hofem hat uns Biber Herrmann bescherrt als er sie einiges Tages zum CD-Verkauf mit in den Salon brachte.
So versüßen sie einmal im Monat den Salongästen den Abend, sorgen für das leibliche Wohl, bereiten die köstlich-leckeren Butterbrote mit frischem Brot und Kresse zu, servieren feinen Tee und verführen Sie mit edlen Tropfen aus den benachbarten Weingut Diefenhardt und dem Weingut Paul Keßler ganz den Regeln des “geselligen Canapés” entsprechend. Ab und zu bringen sie von ihren Streifzügen durch Weimar oder anderswo Nippes für den Salon mit und verschönern das Fachwerk-Ambiente.
Sie sind für uns mindestens genauso wichtig wie für die Salonabende und deswegen lieben wir, genau wie Sie, unsere Theejungfrauen sehr.